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Jonathan Hultén: Chants From Another Place (Review)
Artist: | Jonathan Hultén |
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Album: | Chants From Another Place |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Singer-Songwriter |
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Label: | Kscope / Edel | |
Spieldauer: | 50:38 | |
Erschienen: | 13.03.2020 | |
Website: | [Link] |
Seine EP „The Dark Night Of The Soul“ ging als Perle auf dem überlaufenen Feld der zu vielen mehr oder minder begabten Singer-Songwriter beiderlei Geschlechtes unter, doch vielleicht gelingt Tribulation-Kopf JONATHAN HULTÉN mit seinem ersten vollständigen Album - zumal auf einem zugkräftigen Label - der verdiente Durchbruch als Solokünstler.
An und für sich ist „Chants From Another Place“ nichts weiter als eine Verlängerung des vorangegangenen Kurzformat … doch was für eine! Der Schwede befördert den kauzigen Minimal-Folk von Nick Drake oder John Martyn mit teils haarsträubend intimen Texten in die Gegenwart, wobei er sich zwar von allem Möglichen (u.a. chorischer Kirchenmusik) beeinflussen, aber in keinem Fall zu ausufernden Arrangements hinreißen ließ.
Während der androgyne Junge Mann über Tod und Wiedergeburt, Lebenssinnsuche und spirituelles Wachstum sinniert, was sich auch in seinem selbst angefertigten Porträt auf dem Cover widerspiegelt, bleibt der auch optisch exzentrische Künstler weitgehend allein, denn er hat die Platte wirklich solo in seinem eigenen Studio in Stockholm eingespielt; lediglich im aufrüttelnden ‘Outskirts’ ist ein zusätzlicher Perkussionist zu hören.
Einige Songs erinnern auch an Led Zeppelins Akustikstudien, komplett mit "exotischen" Gitarrenstimmungen und wortreichen Texten, die jedoch weniger gespreizt als seinerzeit von Robert Plant vorgetragen wurde. Wie gesagt: „Chants From Another Place“ ist ein schonungslos offenes und deshalb bis zuletzt ergreifendes Album, bei dessen Hören man schon vor Rührung zusammenzuckt, wenn HULTÉN gelegentlich in die Hände klatscht, dezente Synthesizer-Tupfer ('Deep Night') oder leises Orgel-Dröhnen wie in 'The Call To Adventure' einbaut.
An Tim Buckley, eine weitere tragische Liedermachergestalt, erinnern schließlich 'The Mountain' und 'Holy Woods', nicht zuletzt aufgrund der naiv unschuldigen Gesangsstimme, die häufig auch in mehreren Spuren übereinandergelegt wurde. Einzig das kraftvolle 'Next Big Day' könnte man sich auch von einer kompletten Band dargeboten vorstellen; es rundet …
FAZIT: … eine schon jetzt zu den Jahresbesten gehörende Scheibe ab, die jeder empfindsame Mensch 2020 und darüber hinaus kennen sollte.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- A Dance in the Road
- The Mountain
- Next Big Day
- The Call To Adventure
- Wasteland
- Outskirts
- Holy Woods
- Where Devils Weep
- The Fleeting World
- Ostbjorka Brudlat
- The Roses
- Deep Night
- Chants From Another Place (2020) - 13/15 Punkten
- The Forest Sessions (2022)
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